Ausdauersport gegen Asthma

Asthma

„Soll wohl ein Witz sein?“ denken da viele, aber weit gefehlt! Wussten Sie, dass etwa acht Prozent aller Kinder in Deutschland unter Asthma leiden?

Asthma bronchiale äußert sich als anfallartig auftretende Atemnot, entstehend durch eine krampfartige Verengung der Bronchien, mit speziellem „Pfeifton“ beim Ausatmen. Diese häufigste chronische Erkrankung bei Kindern führte in den 90er Jahren dazu, dass viele der betroffenen Kinder vom Schulsport befreit waren.

Atembeschwerden mit Sport behandeln?

Nach neuesten Erkenntnissen aber stärkt das intensivere Atmen, speziell bei sinnvoll ausgeführtem Ausdauersport, die Bronchialmuskulatur. Sportliche Aktivität wirkt sich zudem positiv auf das Immunsystem aus und verbessert auf Dauer auch die Funktion der Lungen. Sogar die Reizschwelle für einen Asthmaanfall sinkt!

Entscheidend bei aller Sportbegeisterung aber ist: Langsam beginnen und nur nach Rücksprache mit dem Arzt und mit kontinuierlicher Kontrolle. Bei Kindern im Schulsport ist eine enge Zusammenarbeit von Eltern, Kindern, Arzt und Lehrer wichtig, in der Freizeit sollte eine Asthmaschulung allen Sportvorhaben vorausgehen. Denn der richtige Umgang mit dem Peak-Flow-Meter (Messung der Lungenfunktion) und einem Notfall-Dosier-Aerosol sind notwendige Voraussetzung für einen sinnvollen Ausdauersport, ganz besonders bei Kindern.

Ideal zum Beginn einer sportlichen Tätigkeit sind Frühjahr und Herbst, da günstige Luftfeuchtigkeit und angenehme Temperaturen hilfreich sind. Richtiges vorsichtiges Aufwärmen, eventuell vorher ein kurzer Stoß aus dem Asthma-Dosier-Spray, schon kann es losgehen! Schwimmen steht ganz oben bei Sportarten für Asthmatiker, Joggen und Radfahren, gemütliche Ballspiele ohne Wettbewerbsdruck sind jederzeit möglich.

Oberstes Gebot ist immer: Ausdauernd leichten Sport treiben ohne Leistungs-und Zeitdruck! Bei Beschwerden sofort eine Pause einlegen oder für diesen Tag den Sport beenden.

Geist, Körper und Seele – was hat das mit Asthma zu tun?

In Stresssituationen und bei außergewöhnlicher körperlicher Belastung neigen Kinder (auch Erwachsene) eher zu einem Anfall. Ist Ihr Kind glücklich und zufrieden, lebt es in einem harmonischen Umfeld, wird es selten einen Asthmaanfall geben. Bei allergischem Asthma ist allerdings, auch während entspannendem Ausdauersport im Freien, ein Anfall wegen Pollen oder Tierhaaren nie auszuschließen. Trotzdem: Sport ist bei Asthma empfehlenswert!

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